NICHT EINMAL EINE GELBE AMEISE BLEIBT ÜBRIG
Eines Tages verließ ein Wolf, der sehr großen Hunger hatte, seine Höhle und er sah in einem Kanal einen Hasen und er rannte ihm nach und dann sah er ihn nicht mehr, weil dieser verschwand, indem er sich unter die Steine mischte.
Er lief immer wieder suchend dort umher und entdeckte einen Fasan in einer Hecke und er bekam ihn zu fassen weil dieser nicht wegflog: Er hatte einen gebrochenen Flügel.
Er erwürgte ihn und aß ihn auf und sättigte sich.
Und ein Specht pickte einen Wurm mit dem Schnabel auf und aß ihn und sättigte sich. Dann pickte er noch einen auf und brachte ihn seinem Jungen, das im Nest auf ihn wartete. Und es zwitscherte glücklich und war’s zufrieden.
Nicht weit davon entfernt lebte ein König in seinem Schloss.
Und an jenem Tag schrie der König, der halb verblödet war und fett wie das Euter einer alten Kuh, in einem aufgeblasenen Polstersessel sitzend, wie ein Verrückter: „Auf zur Jagd!“
Und er ging los, mit seinen Untertanen, die mit so vielen Gewehren bewaffnet waren und auf so vielen Pferden saßen und denen so viele Jagdhunde folgten, die zappelig waren, wie Marionetten.
Und sie töteten so viele Tiger und so viele Löwen und so viele Giraffen und so viele Elefanten und zwei erschöpfte Kolibris und so viele Zebras und so viele Störche und so viele Schlangen und so viele Flusspferde und so viele Krokodile und so viele Kraniche und so viele Straußen, die Spastiker waren, und so viele Murmeltiere und so viele Uhus und so viele Füchse und so viele Affen und so viele Wölfe und so viele Spechte und so viele Fasanen und fünf Eisvögel und so viele Schildkröten und so viele Adler und so viele Falken und so viele Nerze und so viele Fledermäuse und vier Nacktschnecken und so viele Enten und so viele Schwäne und so viele Hirsche und so viele Steinmarder und drei Rotschenkel, einen Clownsfisch, zwei Kugelfische, ein lahmendes Stinktier, zwei Bären und drei Pythons.
Es wurde Abend und der König ließ all die toten Tiere auf die Karren aufladen und kehrte ins Schloss zurück.
Er befahl, aus den toten Giraffen Teppiche anzufertigen, die er dem König von Äthiopien schenken musste, seinem Kriegsverbündeten; er befahl, aus dem Elfenbein der toten Elefanten drei geschnitzte Leiern anzufertigen, die er dreien seiner Geliebten schenken musste; er befahl, aus den toten Nerzen einen langen und wunderschönen Pelzmantel anzufertigen, den er der Geliebten eines mächtigen Religionsführers schenken musste, damit sie ihn davon überzeugte, dass er dem Volk sagen ließ, dass er der Sohn des Gottes Tocus, des Schöpfers des Universums sei.
Dann erlaubte der König, dass der übrig gebliebene Teil der Jagdbeute an seine Untertanen ging.
Diese nahmen ihn und man weiß, was sie damit machten!?
Es verging ein Monat und der König vereinte seine Truppen mit denen des Königs von Äthiopien und so besiegten sie den Feind.
Und dann beschlossen die beiden Könige, die Kriegsbeute zu teilen und die Rechnung ging nicht auf und es kam zu Kämpfen und …
Die gleichen Geschichten wiederholen sich seit Jahrtausenden und wir haben es wirklich satt! Denn wenn sie immer so laufen, die Dinge, und vielleicht immer so laufen werden, wird auf dieser Welt nicht einmal mehr eine gelbe Ameise übrig bleiben.