DIE WÖLFE, DIE HUNDE UND DIE SCHÄFER

In einem Land, weit, weit weg von hier, hoch oben in einem Gewirr von Bergen, lebten Schäfer und so viele Schafe, dass es vielleicht unmöglich war, sie zu zählen.
Und wo Schäfer und Schafe leben, da fehlen nie die Wölfe und die Hunde.
Die Wölfe fanden immer Nahrung und deswegen vermehrten sie sich so sehr. Wie viele sie waren, das wusste man nicht, es war unmöglich, sie zu zählen.
Und es kam eine Zeit, in der die Wölfe begannen zu übertreiben, indem sie Schafe töteten, auch wenn sie keinen Hunger hatten.
Und man weiß auch, dass, wenn der Bauch schön voll ist, man Lust am Spiel bekommt, und so war es bei den Wölfen, sie töteten die Schafe und ließen sie dann in der Sonne vertrocknen.
Welch ein Gemetzel! Es ist schade, wirklich schade. Die Wölfe haben sich vermehrt -, sagte ein Schäfer.
Häufig bringt zu große Toleranz den Ruin -, sagte ein anderer Schäfer.
Und die Hunde? Wir sind selber Schuld! Auch sie sind zu Komplizen der Wölfe geworden! –, sagte wieder ein anderer.
Dann geschah es eines Nachts, dass sich alle Wölfe zusammenrotteten, mit Hilfe des Mondes ins Dorf hinunterstiegen, die vielen Schafställe überfielen und sogar ein Kind auffraßen.
Sie richteten ein verheerendes Blutbad an.
Die Hunde sahen nur zu.
Auf dem Dorfplatz versammelten sich die Schäfer mit Gewehren und langen Messern. Und voller Wut, die ihnen bei den Augen und Ohren herauskam, eröffneten sie die Jagd. Und alle Tiere mit vier Pfoten, grauer Farbe und mit Schwanz wurden getötet und gevierteilt.
Und die Hunde wurden für Wölfe gehalten und ließen ihr Fell.
Wir sind selber Schuld –, sagte ein verletzter Hund, während er rasch dahinstarb, – nie haben wir die Wölfe bekämpft, und wir hätten doch begreifen müssen, dass, wenn es ganz schlimm kommt, auch wir für Wölfe gehalten werden.

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